Region nachhaltig stärken

Dazu werden im Programmteil A "Arbeit für Thüringen" regionale Integrationsprojekte in den Landkreisen und kreisfreien Städten Thüringens etabliert. Dort werden 2 000 Personen betreut und begleitet mit dem Ziel, in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse oder in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen integriert zu werden.

Der Programmteil B "Zukunft Familie" richtet sich vor allem an "Familien-Bedarfsgemeinschaften". Das sind Familien mit Kindern, in denen beide Elternteile oder allein erziehende Erwerbsfähige arbeitslos sind. Durch diesen Programmteil sollen 1 500 Arbeitsplätze geschaffen werden, indem der Arbeitgeber Zuschüsse für die Einstellung von Arbeitslosen erhält.

Wie Teil A des Programms im Landkreis anlief, berichtete Ulrich Beck vom Sonneberger Ausbildungszentrum (SAZ). Mit der Volkshochschule, der werkstatt bildung & medien GmbH (wbm) und dem SAZ stehen in der Region drei Projektträger für die Umsetzung. Insgesamt vier Intergrationscoaches sind direkter Ansprechpartner für Menschen, die einer besonderen Berreuung bedürfen - in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter. Derzeit arbeite man intensiv mit etwa 30 Langzeitarbeitslosen, für die eine große Chance gesehen wird, sie über gezielte Qualifizierungsmaßnahmen wieder in Arbeit zu bringen.

Der gerade auch für kleine Unternehmen interessante Teil B konnte an diesem Abend nur teilweise angesprochen werden. Zum Thema Förderung ließ Petra Morgenroth (Agentur für Arbeit) mehrfach durchblicken, dass man bisher immer einen Weg gefunden habe. "Die Unternehmen suchen Hände ringend Fachkräfte. Gerade im Bereich Ü-50 haben wir viel Potenzial. Es gibt einige Instrumente, die bei Bedarf greifen können", ermunterte die Mitarbeiterin vom Arbeitgeberservice zum Nachfragen.

Katrin Welke, Geschäftsführerin der Rennsteigwerkstätten Neuhaus am Rennweg bestätigte das gute Miteinander zwischen ihrem Haus und der Agentur. "Wir sind mit unseren Anliegen immer auf ein offenes Ohr gestoßen und, wie Frau Morgenroth sagte, jeweils zu Potte gekommen."

Wenig Schulabgänger

Nachwuchsgewinnung und überregionale Vermarktung waren Inhalt der Gespräche im weiteren Verlauf. Ulrike Wiedt (IHK) machte darauf aufmerksam, dass sich die Wirtschaft dieses Jahr auf 60% weniger Schulabgänger einstellen muss im Vergleich zu 2000. Gleichzeitig stünden derzeit so viel betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung wie in den letzten Jahren nicht.

Es werde also für die Unternehmen zukünftig nicht einfacher, geeignete Lehrlinge zu finden. "Wir müssen mit dieser Problematik noch mehr in die Schulen gehen", zeigte Petra Morgenroth einen möglichen Weg auf.

Der Wirtschaftsstammtisch für den Landkreis ist eines von zahlreichen Projekten, mit denen die Wirtschaftsregion Sonneberg langfristig und nachhaltig gestärkt und die Fachkräfte für die Unternehmen gesichert werden sollen.

Ziel ist die Bildung von Netzwerken und das Fördern von Initiativen für die Standortaufwertung des Landkreises Sonneberg. alu